Die richtige Bettausstattung für einen erholsamen Schlaf

Schlaf ist eine der wichtigsten Säulen für unsere Gesundheit. Besonders wichtig ist, dass der Mensch sich im Schlaf regeneriert, d.h. dass der Schlaf erholsam ist und Ein- und Durchschlafprobleme verhindert werden.

Zahlreiche Rahmenbedingungen sind Voraussetzung: Das Schlafzimmer sollte dunkel, ruhig, und gelüftet sein. Fernzusehen, Laptop oder Handy oder Arbeiten sind im Bett tabu. Lesen ist nur erlaubt, wenn es den Körper beruhigt. Alkohol, Kaffee und schwarzer Tee sind nicht gut geeignet als Schlummertrunk.

Neben den vielen Verhaltensregeln im Schlafzimmer und vor dem Zubettgehen sind auch Faktoren wie die Wahl von Kissen und Bettdecke entscheidend für einen guten Schlaf. Die folgenden Tipps helfen bei der Entscheidung für die passenden Zudecken und Kissen.

1. Das Kissen entsprechend der bevorzugten Schlafposition auswählen
Menschen, die eine bestimmte Schlafposition bevorzugen – also immer auf dem Bauch, auf dem Rücken oder auf der Seite schlafen – wird empfohlen, sich ein spezielles Kissen für diese Schlafposition zuzulegen.

2. Daunen-Kopfkissen sind die Klassiker für jede Schlafposition
Die Standardmaße sind zwischen 40×40 und 80×80 cm. Leider kann man das Kissen nicht waschen, sondern muss es chemisch reinigen.

3. Das Material des Kissens bedingt das Schlafverhalten
Der Bezug ist häufig aus Baumwolle, Polyester, Mikrofaser oder Viskose. Für Allergiker geeignet und atmungsaktiv sind die meisten Produkte. Das Füllmaterial hingegen bestimmt die Festigkeit des Kissens (z.B. Kaltschaum, Kügelchen, Latex, Gelschaum,Watte, Tierhaar usw.)

4. PCM-Material für Menschen, die am Kopf schwitzen
Diese Menschen sollten auf sogenanntes PCM-Material (phase change material) zurückgreifen. Das Material arbeitet wie eine Klimaanlage und leitet die überschüssige Wärme ab. Alternativ haben Tencel-Fasern dieselben Eigenschaften: Sie trocknen den Nachtschweiß rasch ab und kühlen.

5. Kopfkissen halten maximal fünf Jahre
Kopfkissen unterliegen einem schnelleren Verschleiß und sind meist nach 5 Jahren – auch aus hygienischen Gründen – erneuerungsbedürftig.

6. Ein weiches Kissen ist der Allrounder – im Alter werden sie höher
Junge Menschen entscheiden sich meist für weiche, kuschelige Kissen, während ältere Menschen auf stützendere, feste Modelle setzen.

7. Bettdecken-Material muss zur Körpertemperatur passen
Meist lohnt es sich, sich für eine Sommer- und eine Winterbettdecke zu entscheiden, denn der menschliche Körper kann maximal 2 °C ausgleichen. Der Rest der Temperaturregulierung muss über die Bett-Bekleidung und die Bettdecke geschehen. Kaschmir, Kamelhaar und Leinen bieten sich als Sommerdeckenmaterialien an.

8. Baumwolle ist das Bezugsmaterial für die Mehrheit
Wolle schirmt 67 % mehr Feuchtigkeit ab und kann die Körpertemperatur von 35 Grad Celsius unter einer Decke am längsten halten.

9. Ständig kalte Füße? Lange Bettdecken helfen!
Wer kalte Füße im Bett hat, schläft schlecht ein. Wenn gesundheitliche Probleme nicht vorlliegen und das Problem auf eine zu kurze Decke zurückzuführen ist, sollte man nach einer Sondergröße schauen.

10. Naturprodukte: Daunen- und Federbetten
Das Gewicht einer Decke wird maßgeblich von der Füllung beeinflusst. Daunenbetten sind leichter und atmungsaktiv; sie halten den Körper angenehm warm. Federn sind deutlich schwerer als Daunen, denn sie besitzen Kiele, die Stabilität bieten, aber das Bett auch schwerer und härter machen. Viele Mischprodukte werden am Markt angeboten. Kontrollieren Sie die Zusammensetzung.

Schauen Sie bei uns vorbei. Wir beraten Sie gern über eine für Sie passende Bettausstattung.

Das hilft gegen Rückenschmerzen

blankVolkskrankheit Rückenschmerzen
Fast jeden trifft es einmal im Leben. 80 von 100 Menschen haben irgendwann Rückenprobleme. Davon leiden 30 ständig unter Rückenschmerzen, 50 sind hin und wieder betroffen. Rückenschmerzen sind in den letzten Jahren zur Volkskrankheit Nr. 1 geworden und der häufigste Grund für eine Krankschreibung. Schauen wir uns die Wirbelsäule näher an, werden wir über dieses Wunderwerk in Funktion und feinster mechanischer Abstimmung staunen. Eine gesunde Wirbelsäule und ein kräftiges Muskelsystem halten uns aufrecht und in flexibler Bewegung. Sie lassen uns stehen, gehen, sitzen, fahren, liegen, rennen, springen, spielen, tanzen, Sport treiben, arbeiten, bücken, heben und Lasten tragen. Und, sie fangen bei allen Aktivitäten ungünstige Belastungen ab. Tag für Tag und Nacht für Nacht im Schlaf. Wundert es da noch, dass schwache Muskeln und überlastete Wirbel irgendwann schmerzen, wenn wir hohen Belastungen nicht vorbeugen? Ausreichendes Training für die Muskeln, rückengerechtes Verhalten, ausreichend viel Bewegung, guter Schlaf in einem rückenfreundlichen Bett, so beugen Sie Rückenschmerzen am besten vor.

Sich regen bringt Segen
Eine alte Weisheit, die für unsere Gesundheit gültig ist, aber nur zu selten befolgt wird. Wir sitzen in Beruf und Freizeit immer mehr und bewegen uns wenig, unser „Bewegungsapparat“ erschlafft. Einseitige Arbeitshaltungen, falsches Heben und Tragen, ungünstige Sitzmöbel und ein schlechtes Bett treiben die belastenden Faktoren für Muskeln und Wirbelsäule weiter in die Höhe. Stress und Belastungen einerseits, mangelnde Bewegung andererseits sind die Hauptursachen für steigende Rückenprobleme. Nur gesunde, trainierte Muskeln in Rücken, Brust- und Bauchraum können den Oberkörper und die Wirbelsäule dauerhaft und bei hoher Belastung gut stützen. Sie sind die beste Vorbeugung gegen Rückenschmerzen. Wandern, Rücken-gymnastik, Skilanglauf, Rad fahren und schwimmen stärken die Muskeln und regen den Stoffwechsel an. Ist „Ihre“ Sportart nicht darunter, macht nichts! Hauptsache, Sie haben Spaß und Freude an der Bewegung. Sich regelmäßig zu regen, bringt dem Rücken den meisten Segen!

Der Aufbau der Wirbelsäule – einfach erklärt
Die Wirbelsäule ist mit vielen beweglichen Knochen nicht starr, sondern biegsam. 7 feine Halswirbel tragen den Kopf und lassen zu, ihn in viele Richtungen zu drehen. Sehr flexibel, nur wenig stabil, das fordert starke Muskelkräfte, sonst schmerzt der Nacken. Die Brustwirbelsäule ist stabiler, dafür unbeweglicher. An ihre 12 größeren Wirbel grenzen die Rippen und umfassen den Brustraum, in dem lebenswichtige Organe wie Herz und Lunge sicher aufgehoben sind. 5 Lendenwirbel bilden das bewegliche Kreuz. Es trägt starke Lasten und bewirkt den Großteil der Schmerzen im Rücken. An die 24 Einzelwirbel schließen sich 9-10 zum Kreuz- und Steißbein fest verwachsene Wirbel an. Mittendurch laufen unsere „Lebensadern“! Geschützt im Wirbelkanal liegt das Rückenmark mit direkten Bahnen ins Gehirn und in den Körper leitenden Nerven. Hirn und Rückenmark sind das zentrale Nerven-system, das u. a. die Rückenbewegungen steuert. Von der Seite gesehen hat die Wirbelsäule eine leicht doppelt-geschwungene S-Form. Gerät sie „außer Form“ werden Stöße und Erschütterungen nicht gut abgefedert. Die Wirbel sind durch Bänder und Bandscheiben fest verknüpft, sie machen die Wirbelsäule noch stoßfester und flexibler. Gestützt, aufgerichtet, gespannt und entspannt wird die Wirbelsäule durch Bauch- und Rückenmuskeln. Sind sie kräftig, entlastet ihre Zug- und Dehnarbeit Wirbel, Bandscheiben und Bänder. Auf die gute Harmonie dieses Quartetts kommt es bei allen Bewegungen und Belastungen an. Ist das Gleichgewicht länger gestört, schmerzt der Rücken. Ausgewogen geht’s besser mit ständigem Wechsel der Belastungen am Tage und nächtlicher “Generalerholung”. Im Schlaf regenerieren Muskeln, Bänder, Bandscheiben und Wirbel. Wir sollten ihre Arbeit achten und ihnen Erholung schenken, durch gute Lagerung im Bett. Nacht für Nacht.

Die Wirbelsäule und ihre Problemzonen
Nacken- und Lendenwirbelbereich schmerzen am meisten, die Brustwirbelsäule ist dagegen wenig schmerzanfällig. Die feinen Halswirbel brauchen starke Hals- und Rückenmuskeln, um den Kopf zu halten und seine unzähligen Bewegungen zu ermöglichen. Langes Sitzen, schlechte Arbeitshaltungen sowie Stress-Situationen verspannen die Muskeln schneller, der Nacken schmerzt. Das Sorgenkind des Rückens ist das Kreuz. Es trägt die Hauptlast des Oberkörpers und wird bei fast allen Haltungen belastet, Wirbel, Bänder, Bandscheiben und Muskeln sind äußerst beansprucht. Kein Wunder, wenn sich mit der Zeit Rückenschmerzen einstellen. Ursachen dafür reichen von mangelnder Bewegung, schlechten Haltungen, schwachen Muskeln, über Verschleiß bis zu Erkrankungen. Die gute Nachricht dabei ist: Viele Rückenschmerzen lassen sich lindern, durch den harmonischen Wechsel von Be- und Entlastung und Erholung in einem guten Bett.

Wirbelsäule – möglichst im Lot
Weicht die Wirbelsäule von ihrer natürlichen Form ab, gerät sie aus dem „Lot“. Belastungen, Erschütterungen und Stöße, die bei unzähligen Bewegungen tagsüber und in schlechten Betten nachts entstehen, werden nicht gut abgefedert. Schwache Muskeln können die Achse der Wirbelsäule verschieben. Bänder und Sehnen werden oft einseitig belastet, so entstehen Verspannungen und Schmerzen. Haltungsfehler, die das Hohlkreuz oder die Neigung zum Rundrücken verstärken, sollten möglichst früh durch Haltungsschulung und Muskelstärkung korrigiert werden. Starke Veränderungen der Wirbelsäule wie beim Morbus Bechterew, Scheuermann und bei Skoliosen sind krankhaft und müssen ärztlich behandelt werden.

Was unsere Wirbelsäule alles auszuhalten hat
Die Liste der Lasten ist lang: Harte körperliche Arbeit in Beruf, Haushalt und Freizeit, ständiges Sitzen, mangelnde Bewegung, Auto fahren, Sport, falsche und einseitig belastende Haltungen, Übergewicht und ein schlechtes Bett setzen der Wirbelsäule massiv zu. Schon im Normalbetrieb hat sie einiges zu tragen: 100% Druck lasten auf ihr beim Stehen, 140% im Sitzen und über 220% beim Heben schwerer Gegenstände. Wer seinen Rücken lieber schont, riskiert ebenso Rückenschmerzen wie andere, die übermäßig hohe Belastungen aushalten. Auf das richtige Maß kommt es an. Belasten Sie Ihre Wirbelsäule mäßig, aber regelmäßig. Zuviel Schonung lässt die Muskeln schlaff werden, eine kräftige Muskulatur beugt Rückenschmerzen vor. Wer extreme Belastungen, z. B. bei der Arbeit, aushalten muss, sollte für gute Haltungen und die richtige „Betriebstemperatur“ sorgen. Denken Sie an Sportler, die wärmen ihre Muskeln mit einigen Übungen auf, bevor sie hohe Leistungen erbringen. Das sollten Sie bei Bedarf ebenfalls tun. Übrigens, Geradesitzen entspricht nicht mehr dem guten Ton, zumindest nicht über lange Zeit. Wechseln Sie zwischen verschiedenen Sitzhaltungen hin und her, das entlastet bei längerem Sitzen. Besser sitzen Sie mit einem Stützkissen, noch besser sind dynamisch bewegliche Sitzmöbel. Und, gönnen Sie sich und Ihrer Wirbelsäule nachts die verdiente Erholung in einem guten Bett.

Bandscheiben: Flüssigkeit hält sie elastisch
Zwischen je 2 beweglichen Wirbeln liegt eine Bandscheibe, die einem wassergefüllten Kissen ähnelt. Darin ein weicher Gallertkern, umgeben und geschützt von einer festeren Hülle aus Bindegewebe. Die Bandscheiben erhöhen die Beweglichkeit der Wirbel nach allen Seiten und schützen sie. Sie wirken wie ein Stoßdämpfer beim Auto und verteilen den Druck auf die Wirbel gleichmäßiger. Das federt Stöße und Erschütterungen ab und macht sie weniger heftig. Der Gallertkern der Bandscheibe ist Drehpunkt aller Bewegungen, wie ein bewegliches Kugelgelenk weicht er Druck aus. Dies kann sie bei großem Vorrat an Flüssigkeit besser erfüllen. Unter Druckbelastungen wird Flüssigkeit aus dem Kern gepresst. Hält die Belastung länger an, wird das umgebende Bindegewebe trockener und schmaler. Sie können das nachmessen, morgens sind Sie 2-3 Zentimeter größer als nach Ihrem Tagewerk. Das „Schrumpfen“ liegt an den Bandscheiben. Im Schlaf saugen sie unbelastet Wasser samt Nährstoffen auf, um tagsüber unter Druck Flüssigkeit zu verlieren. Dieser Kreislauf verläuft nur zuverlässig, wenn die Wirbelsäule im Schlaf unbelastet bleibt. Ab dem 30. Lebensjahr sinkt die Fähigkeit der Bandscheiben, genügend Flüssigkeit aufzunehmen, langsam ab. Wie trockene Haut spröde wird und zu Rissen neigt, kann es nun den Bandscheiben ergehen. Werden sie dazu oft und übermäßig belastet, kann sich z. B. ein Hexenschuss (Bandscheibenvorfall) einstellen. Gesund elastische Bandscheiben bleiben davon auch in höherem Alter verschont. Gönnen Sie sich und Ihren Bandscheiben den guten Schlaf in einem Bett, das Ihre Wirbelsäule gut stützt und die Bandscheiben vor Belastung schützt.

Nachts richtig liegen
Die beste Zeit zur Regeneration von Muskeln und Wirbelsäule ist die Nacht. Die ideale Liegeposition ist die, in der unser Körper am wenigsten belastet wird, gleich ob in Rücken-, Bauch- oder Seitenlagen. Am Tage können wir ungünstigen Belastungen durch Haltungswechsel den Druck nehmen, nachts müssen wir dies dem Schlaf und Bett überlassen. Die Unterfederung und Matratze sollten unseren Körper deshalb optimal stützen. Sie kennen sicher das Bild der geraden Linie einer Wirbelsäule in der Seitenlage. Nur ein ergonomisches Bettsystem verteilt das Druckgewicht des Körpers gleichmäßig und stützt die Wirbelsäule ideal, ihrer Form gemäß, in allen Schlafhaltungen. Nur entlastendes Liegen schenkt Muskeln, Bändern, Bandscheiben und Wirbeln die verdiente Erholung. Ist die Matratze aber zu weich oder zu hart, wird die Wirbelsäule entgegen ihrer „Naturform“ gelagert und verbogen. Die Folgen spüren Sie schon früh, mit Muskelverspannungen und Rückenschmerzen, bevor der Tag mit seinen Belastungen beginnt.

Kräftige Muskeln halten aufrecht
Unser aufrechter Gang hat viele Vorteile, aber auch seinen Preis, mit stärkeren Lasten, die Wirbelsäule und Muskeln tragen müssen. Bauch- und Rückenmuskulatur „vertäuen“ die Wirbelsäule wie die Takelage eines Schiffes den Mast. Sie halten sie durch Spannung aufrecht und wirken der Schwerkraft entgegen. Mehr noch, sie unterstützen, spannen und entspannen die Wirbelsäule bei allen Bewegungen und Beanspruchungen. Ist die Muskulatur zu schwach, werden Wirbelsäule und Bandscheiben ständig überlastet. Das führt zu schlechten Haltungen, ein Grundstein für vorzeitigen Verschleiß und Schmerzen. Nur eine gut trainierte Muskulatur mit starken Streck- und Dehnkräften kann die Wirbelsäule wirksam stützen. Je kräftiger die Muskeln in Rücken, Bauch und Becken, um so besser ist der Rücken vor Belastung geschützt.

Rückenschmerzen – Plage oder Krankheit?
Die meisten Rückenschmerzen gehen zu Lasten schwacher Muskeln. Kurzfristige Steifheit und Verspannung in Kreuz und Nacken sind nicht krankhaft, eher eine Plage für’s Befinden. Ein Zeichen für starke Überanstrengung durch ungünstige Haltungen, übermäßige Belastung oder mangelnde Bewegung. Dagegen helfen Entspannung, ein warmes Bad, Sauna, Ruhe, vielleicht Massagen oder Spezialbäder. Denken Sie an den Schlaf in einem gut stützenden Bett. Und schonen Sie sich nur kurz. Leichte Rückenschmerzen, die bald bzw. nach wenigen Tagen verschwinden, sind ein guter Anlass, die Muskeln zu kräftigen, mit gymnastischen Übungen und Sport. Bei starken, länger anhaltenden Schmerzen sollten Sie Ihren Arzt aufsuchen. Die Ursachen sind vielfältig, so u. a. rheumatische Erkrankungen und degenerative Prozesse. Nicht zuletzt kann unser psychisches Befinden zu Rückenschmerzen beitragen. So verschieden wie Rückenkrankheiten sind, für alle gibt es gute Möglichkeiten der Behandlung, oft ergänzt durch gezieltes Körpertraining. In vielen Fällen kann es sinnvoll sein, bei lagerungsbedingten Problemen das Bett dem Schläfer anzupassen. Bei einem guten Bettsystem kann Ihr Bettrahmen zonenweise stärker stützend oder entlastend eingestellt werden. Zeitweise oder dauerhaft, wie Sie es brauchen.

Rückenschmerzen und Psyche
Der Volksmund spricht von der Angst im Nacken oder vom schweren Kreuz, das einer zu tragen hat. Tatsächlich können seelische Lasten zu chronischen Rückenschmerzen beitragen. Hoher Stress, persönliche Konflikte und Ängste belasten unser Empfinden, sie können auch den Rücken schmerzen lassen. Die medizinische Behandlung mag vorübergehend helfen, dann kehren die Schmerzen wieder. Die Sache wäre einfach, wenn es einen speziellen „Rückentyp“ gäbe, aber der existiert nicht. Dazu reagieren wir auf seelische Leiden zu verschieden. Oft liegen sie lange zurück, wir können uns kaum oder nicht daran erinnern und ahnen nicht, dass aktuelle Körperschmerzen damit verbunden sind. Wir schonen uns vielmehr, um die vermeintliche Körperbelastung zu senken. So entsteht ein folgenschwerer Kreislauf, der von mangelnder Bewegung über mehr und mehr Schonhaltungen zu chronischen Rückenbeschwerden führt. Wehren Sie nicht gleich ab, sollte ein Arzt Sie bei häufigen Rückenschmerzen nach persönlichen Lasten fragen. Er weiß um die enge Beziehung von Körper und Seele und will einer möglichen Ursache auf die Spur kommen. Bei starken seelischen Belastungen kann eine psychologische Therapie dazu beitragen, auch aus dem Kreislauf chronischer Schmerzen heraus zu finden.

Haltung bewahren – dem Rücken und der Seele zuliebe
Halt´ Dich gerade, mahnen die Eltern. Ob es genützt hat, merken wir später, wenn wir in schweren Situationen Haltung bewahren, sie verlieren, durchhalten müssen, geknickt oder zusammengestaucht sind. Innere Gefühle können in äußerer Haltung sichtbar werden, wir wirken stocksteif oder lassen uns hängen. Wer möchte da nicht lieber voll im Lot und aufrecht sein? Haltung hängt nicht nur von Gefühlen ab, sie wird gelernt und geübt, von klein auf an. Die elterliche Ermahnung hat Sinn, Haltungsfehler und –schäden sind schon bei jüngeren Kindern häufig zu finden. Sie bewegen sich oft zu wenig, hocken lieber stundenlang vor dem Fernseher oder Computer. „Halt’ Dich gerade“ hilft allein nicht mehr. Am besten sollten Eltern und Kinder gemeinsam für viel Bewegung sorgen. Hand auf´s Herz, auch den Erwachsenen tut das gut. Haltungsfehler, mit der Neigung zum Rundrücken oder Hohlkreuz, sollten Anlass für Haltungsschulungen sein. So lassen sich frühzeitig Entwicklungen zu späteren Haltungsschäden ver-meiden. Unter Anleitung können die Kleinen wie die Großen in der Rückenschule mit gezielten Übungen die bessere Koordination ihres Körpers und gute Haltungen trainieren. Dabei geht es nicht um „eine“ gute Haltung, sondern um die Wirbelsäule weniger belastende Haltungen, beim Gehen, Stehen, Sitzen, Liegen, Heben und Tragen. Gute Haltungen sind wechselnde Haltungen, sie machen das Leben leichter. Das können wir lernen, für´s ganze Leben, in jedem Alter. Und da nicht nur die Seele den Körper beeinflusst, sondern auch der Körper die Seele, unterstützen gute Haltungen unseren seelischen „Haushalt“.

Rücken ohne Schmerzen – So geht’s!
„Wer rastet, der rostet“, so der Volksmund. Man wird steif und ungelenkig, die Muskeln so schlaff wie die Haltung, Bandscheiben und Wirbelsäule überlastet, Rückenschmerzen sind die Folge. Es geht ohne, zur Übersicht unsere Tipps: – Muskeln in Bauch und Rücken stärken – Regelmäßig üben, besser täglich 10 Minuten als einmal 2 Stunden pro Woche – Haltung schulen bei alltäglichen Bewegungen – Haltungen häufig wechseln, auch bei langem Sitzen – Haltungen am Arbeitsplatz, im Haushalt und in der Freizeit verbessern, mit Sitzhilfen, dynamischen Sitzmöbeln, schräg gestellten Arbeitsflächen, Stehpult etc. – Sich bewegen und noch mehr bewegen, Treppen steigen statt Aufzug nutzen, oft zu Fuß gehen und Rad fahren – Treiben Sie rückenfreundliche Sportarten und stärken Sie Ihre Muskulatur – Wärmen Sie die Muskeln vor hoher Körperbelastung auf – Schlafen Sie in einem gut stützenden Bett.

Haltungen tagsüber erleichtern
Auch starke Muskeln ermüden und verspannen, wenn wir stundenlang bei Arbeit und Freizeit sitzen, immer gleiche, belastende Bewegungen ausüben oder viel Kraft einsetzen. Entlastende Übungen zwischendurch können ebenso helfen wie gute Haltungen beim Heben und Tragen, so aufrecht wie möglich. Hocken ist besser als Beugen, und hin und wieder aufstehen und umhergehen tut nach längerem Sitzen gut. Vorübergehend können Sie Ihre Sitzhaltung auf schlechten Stühlen mit Stützkissen bessern. Gut sitzen Sie auf Sitzmöbeln, die dynamisch wechselnde Haltungen fördern. Beim Lesen und Schreiben kann eine leicht schräg gestellte Ablage oder Arbeitsfläche die Haltung bessern. Der ergonomische Arbeitsplatz am Computer sollte selbstverständlich sein. Ein Stehpult bringt Abwechslung in die Haltungen. Stehen Sie doch mal beim Telefonieren auf, das lässt auch Ihre Stimme überzeugender klingen. Und bei Arbeiten in der Küche verhindert ein Stehhocker den gebeugten Rücken. Sie sehen, es gibt eine Fülle an Möglichkeiten, Ihrem Rücken das Leben zu erleichtern. Weitere gute Tipps gibt Ihnen gern die AGR (siehe AGR).

Nackenschmerzen – und was man nachts dagegen tun kann
Verspannung und Schmerzen im Nacken können neben psychosozialen Ursachen durch schlechte Haltungen und Sitzpositionen tagsüber entstehen. Ungeeignete Matratzen und Kopfkissen bringen nicht die ersehnte Entlastung bei Nacht. Wer viel sitzt, sollte Kopf und Nacken im Bett besonders gut entlasten. Besonders in Seitenlagen nützt die Schulterabsenkung im Bett. Ein gutes Kopfkissen stützt in allen Schlafhaltungen den empfindlichen Kopf- und Nackenbereich.

Ist ein Kopfkissen nur ein „Kopfkissen“?
Die meisten Menschen schlafen mit einem Kopfkissen, um das unangenehme Abknicken der Halswirbelsäule zu verhindern. Doch viele Kissen erfüllen diese Aufgabe nicht. Ein gutes Kissen lagert Kopf und Nacken richtig und rutscht nicht unter die Schultern. Bewährt ist die Größe von 40 x 80 cm. Gute ergonomische Kissen lassen sich je nach Körperbau (Schulterbreite) und Schlafgewohnheiten anpassen. Das ist noch angenehmer.

Die „Rückenschule“
Sportvereine, Volkshochschulen und größere Betriebe bieten oft Rückengymnastik und Rückenschulen an. In solchen Kursen werden Sie an Ihrem Rücken spüren, wie Sie davon profitieren. Zur Vorbeugung werden Bauch- und Rückenmuskeln trainiert und die Beweglichkeit gefördert. Den Rücken schulen heißt, zusätzlich wird geübt, wie man gut steht, sitzt, hebt, trägt und sich nach Belastung wieder entspannt – auch im Schlaf. Wer unter Rückenschmerzen leidet, sollte sich vorher mit seinem Arzt, den Übungsleitern oder Krankengymnasten beraten. Die Übungen können dann richtig und gut dosiert ausgeführt werden. Bei schwereren Rückenkrankheiten ist evtl. ein spezielles Aufbautraining sinnvoller. Kurs beendet und danach? Wenden Sie das Gelernte im Alltag regelmäßig an, dann geht es Ihrem Rücken wirklich besser.

Rückentraining zwischendurch und weitere Methoden
Für einige leichte Übungen finden Sie immer Zeit, sie lassen sich an vielen Orten ausführen. Morgens im Bad, in der Mittagspause, nach Feierabend und am Wochenende. Täglich 10 Minuten die Bauch- und Rückenmuskeln stärken ist sinnvoller als ein 2-stündiger Kraftakt pro Woche. Anleitungen finden Sie außer in Rückenkursen in vielen Büchern und Videos. Wer noch andere Wege zum Gleichgewicht (nicht nur) des Rückens finden möchte: Yoga, die Feldenkrais- und Alexander-Technik schulen Körper und Rücken. Sie bringen unsere Haltungen – innen wie außen – ins Gleichgewicht.

AGR – was ist das?
In Zusammenarbeit mit Ärzten, Therapeuten, Rückenschulen und Krankenkassen sammelt die Aktion Gesunder Rücken e.V. (AGR) Erfahrungen aus allen für den Rücken wichtigen Bereichen. Das gewonnene Wissen gibt sie an Industrie und Verbraucher weiter – mit grundsätzlichen Kriterien für rückengerechte Produkte. Geprüft wird von in Rückenfragen erfahrenen Medizinern, Wissenschaftlern und Sportfachleuten sowie nach den Richtlinien des „Bundesverbandes der deutschen Rückenschulen“ und des „Forums Gesunder Rücken – besser leben“. Bei Produkten, die „bestanden“ haben, bürgt das Gütesiegel „Geprüft und empfohlen“ für besondere Rückenfreundlichkeit. Die „Aktion Gesunder Rücken“ schult außerdem Fachhändler und verbessert die Qualität von Beratungen im Fachhandel.

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